Erfolg für Bundestags-Petition zur Rettung der Homöopathie: 50.000 Unterschriften wurden bis 25.2. gesammelt – auch von vielen Heilpraktikern

Die Resonanz auf die Bundestags-Petition zur Rettung der Homöopathie ist groß: Die Petition erreichte am 25.2. um 9.46 Uhr das notwendige Quorum mit 50.000 Mitunterzeichnern, wie die Bundestags-Website bestätigte. Für diesen Erfolg genügten der Homöopathie-Community
17 Tage, in der sie die notwendigen Stimmen sammelte – statt der eigentlich zur Verfügung stehenden vier Wochen. Das Erreichen dieser Mehrheit löst automatisch ein parlamentarisches Verfahren im Bundestag inkl. Anhörung von Vertretern der Homöopathie aus.

Homöopathie-Petition
Quelle: Homöopathie-Petition Bundestag.de, 25.2.

Die Petition zeigt wieder einmal eine wesentliche Stärke der Homöopathie seit über 200 Jahren: Menschen lieben Homöopathie, weil sie ihnen hilft – und sie setzen sich für sie ein, wenn die Homöopathie ihre Hilfe braucht.

Die erfolgreiche Petition für die Homöopathie im Bundestag ist aus vier Gründen etwas Besonderes (aus meinem Blickwinkel als Journalist und Homöopathie-Fan):

Grund 1: Homöopathie verschafft sich Gehör in Politik

Mit den 50.000 Stimmen erreicht die Homöopathie-Community die vom Gesetzgeber für Petitionen festgelegte Hürde (Quorum genannt), damit sich der Petitionsausschuss des Bundestages mit dem Thema Homöopathie befasst. Die Homöopathie und Komplementärmedizin verschafft sich eine Stimme in der Politik und verhindert, dass die Homöopathie im Gesetzgebungsverfahren ungehört bleibt. Dies ist besonders für hunderttausende Kinder wichtig, die unter der Streichung der Homöopathie als Kassenleistung massiv leiden würden (Link). 
Mit der Petition fordert die Aktionsgemeinschaft von Arzt*innen für Homöopathie und Anthroposophie sowie Patienten (weil`s hilft), dass die Homöopathie weiterhin Bestandteil der gesetzlichen Krankenversicherung bleibt und nicht gestrichen wird, wie es eine Gesetzesvorlage des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach vorsieht.

Das Thema kommt durch die erfolgreiche Petition auf die Tagesordnung einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses. Im Ausschuss kommt die Homöopathie-Community als Petent zu Wort und kann Argumente für die Homöopathie vortragen. Die Gegenrede hält ein Staatssekretär des Gesundheitsministeriums oder der Gesundheitsminister Karl Lauterbach selbst (mein Tipp: er hat nicht den Mut, den Homöopath*innen selbst im Ausschuss gegenüber zu treten). Anschließend können die 30 Bundestagsabgeordneten als Ausschuss-Mitglieder Fragen zum Thema stellen. Der Ausschuss kann das Thema auch an den Gesundheitsausschuss sowie den Bundestag überweisen, wo die Petition in einer Bundestagssitzung vorgestellt werden würde. Die Anhörung im Petitionsausschuss ist öffentlich und findet in den nächsten Wochen statt. Jeder Interessierte kann sie per Web-TV auf Bundestag.de verfolgen.

Grund 2: Homöopathie gehört zu den 1,5 Prozent der erfolgreichen Petitionen

Das Erreichen von 50.000 Stimmen bei einer Bundestagspetition für die Homöopathie ist auch in Relation zu anderen Petitionen etwas Besonderes. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden 715 Petitionen vom Bundestag veröffentlicht. Nur ein kleiner Teil hat die 50.000er-Marke geknackt: nämlich nur 10 Petitionen – das entspricht etwa 1,5 Prozent. Nur zehn Petitionen erreichten also mehr als 50.000 Stimmen und wurden im Ausschuss angehört. Die Homöopathie-Petition mit dem erreichten Quorum gehört somit zu einem „exklusiven Kreis“. Und mit 50.000 Stimmen als Hürde setzt der Gesetzgeber in Deutschland die Grenze besonders hoch an, damit das Parlament sich mit Begehren der Bürger beschäftigt. In Österreich beispielsweise liegt die Hürde nur bei 500 Stimmen.

Grund 3: Homöopathie arbeitet zusammen

Die Homöopathie-Community ist sehr vielfältig mit unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkten. Die Homöopathie-Petition hat aber gezeigt, dass die Homöopathie-Community in der Lage ist, eigene Interessen zurückzustellen und an einem Strang zu ziehen. Ein Ziel war und ist es, möglichst viele Homöopathie- oder Komplementärmedizin-Fans aufzuwecken und zur Unterschrift unter die Petition zu bewegen. Und das ist gut gelungen. Alle haben an einem Strang gezogen und sich und andere motiviert, seien es Ärzt*innen, Patient*innen, Verbände, Heilpraktiker*innen, Blogger und viele weitere Homöopathie-Fans. Und die Homöopathie-Community hat schnell zusammengearbeitet und gehandelt, was sich daran zeigt, dass sie nur 17 Tage statt der zur Verfügung stehenden vier Wochen brauchte, um die notwendigen 50.000 Petitions-Stimmen zu sammeln. Außerdem hat die Petition gezeigt, dass die Homöopathie- und Anthroposophie-Communities zusammenarbeiten können.

Grund 4: Homöopathie aktiviert mit eigenen Medien viele Menschen – auch ohne Presse

Innerhalb von 17 Tagen hat die Homöopathie mehr als 50.000 Menschen aktiviert, sich dem aufwändigen Registrierungsverfahren beim Bundestag zu unterziehen und die Stimme für die Petition zur Rettung der Homöopathie abzugeben. Seit zwei Wochen wird Journalisten damit ein für viele Leser relevantes Thema unter die Nase gehalten, aber keine Tageszeitung, kein Fernsehsender und keine Publikumszeitschrift berichtet darüber. Das ist die – eigentlich – schlechte Nachricht.

Die gute Nachricht aber ist: Die Homöopathie-Community braucht die Reichweite von Presse und Medien nicht, um Menschen anzusprechen, die Homöopathie-Fans sind und sich mit ihrer Unterschrift für die Homöopathie einsetzen möchten. Die Homöopathie und Komplementärmedizin kann aus eigener Kraft viele Menschen aktivieren, auch ohne dass die Presse berichtet. Denn die Homöopathie-Community kann allein mit eigenen Medien und Kommunikationsmitteln wie Facebook-Seiten, Webseiten, Blogs, Newslettern, Veranstaltungen, Gesprächen, E-Mails, Unterschriftenlisten, Videos etc. genügend Menschen erreichen und aktivieren, um eine Petition erfolgreich zu machen.

Weitere Unterzeichner der Petition helfen: 

Die am 8. Februar gestartete Homöopathie-Petition an den Bundestag läuft noch bis zum 7. März. Bis zu diesem Tag können Homöopathie-Fans die Petition noch weiter unterzeichnen (Link zu den Details). Dabei gilt: Je mehr Stimmen, desto besser für die die Stimme der Homöopathie in der Politik. Mit vielen Stimmen kann die Homöopathie-Petition die erfolgreichste Bundestags-Petition seit Corona werden – ein wichtiges politisches Signal. Außerdem geben viele Petitions-Stimmen der Politik im Hinblick auf die Bundestagswahl 2025 einen deutlichen Hinweis auf den Willen des Volkes. Die hohe Zahl ist außerdem wichtig, wenn das Thema vor dem Bundesverfassungsgericht landen sollte. Dann kann die Zahl der Petitions-Unterschriften eine große – auch juristische – Relevanz haben.

Ein Kommentar zu „Erfolg für Bundestags-Petition zur Rettung der Homöopathie: 50.000 Unterschriften wurden bis 25.2. gesammelt – auch von vielen Heilpraktikern

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  1. Kein schlechter Anfang… Dank an alle die aufstehen !!! Wassermann im Pluto, die nächsten 20 Jahre … das wird allen Mut brauchen aber eben auch Chancen eröffnen… ohne ein positives Verhältnis zur Aggression als gestaltende Kraft, die unserer inneren Verfassung Ausdruck verleiht, werden wir sie nur ungenügend nutzen können .. Auf auf … die Zeit ist reif.

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