Im ARD Panorama-TV-Beitrag „Behörde fordert: Heilpraktiker abschaffen“ (Mediathek,Kurzform als Text bei Tagesschau.de) vom 31.10. werden viele FakeNews und justiziable Verunglimpfungen über den Heilpraktiker-Beruf verbreitet. Zu Wort kommt beispielsweise der Leiter eines Berliner Gesundheitsamtes, der den Heilpraktiker-Beruf mit einem Würstchen-Verkäufer vergleicht und die Abschaffung des Heilpraktiker-Berufs fordert.
Mich (und andere Leser*innen des Blogs) interessiert Ihre Meinung zum Panorama-Beitrag. Wie schätzen Sie den Beitrag ein und was sollen Heilpraktiker gegen solche FakeNews unternehmen? Gerne können Sie im Kommentarfeld Ihre Meinung öffentlich machen.
Neben dem Inhalt des Beitrages sind auch die Hintergründe des Beitrages fragwürdig. Hier eine Analyse der im Beitrag genannten Personen:
Auch die Unabhängigkeit des im Beitrag genannten Leiter des Gesundheitsamtes Patrick Larscheid ist anzweifelbar. Larscheid gehört zu den Unterzeichnern der „Freiburger Erklärung“.
Die Erklärung ist ein offener Brief der Anti-Homöopathie-Lobby, mit der diese 2016 Unterzeichner gegen Homöopathie gewann. Larscheids Unterschrift ist öffentlich einsehbar, man muss nur seinen Namen in Verbindung mit Freiburger Erklärung googlen. Die Erklärung gilt als Startpunkt der organisierten Anti-Homöopathie- und Anti-Heilpraktiker-Lobby-Aktivitäten. Diese wurde 2016 von der Lobbygruppe Die Skeptiker gegründet, die weltweit gegen Alternativ-Medizin und Komplementärmedizin agiert.
Die Panorama-Moderatorin behauptet, dass das für den Beitrag verantwortliche Online-Portal Medwatch „unabhängig“ sei.
Ein Realitäts-Check stellt diese Behauptung in Frage: Hinter der Anti-Heilpraktiker-Recherche steckt das Portal „Medwatch“, das für diesen TV-Beitrag mit Panorama kooperiert, wie es twitterte. Das Journalistenbüro unter dem Namen Medwatch von Hinnerk Feldwisch wird offizielle finanziert vom Dt. Konsumentenbund, der als juristischer Abmahnverein Budget eintreibt, indem er Webseiten von Heilpraktikern kostenpflichtig abmahnt. Medwatch hat bereits zahlreiche Beiträge gegen Heilpraktiker zuerst auf seiner Webseite veröffentlicht, die in ähnlicher Form auch von anderen Medien veröffentlicht wurden, für die Feldwisch ebenfalls als freier Journalist arbeitet (mehr Details zu Medwatch und Konsumentenbund im Homoeopathiewatchblog, hier klicken).
Der Heilpraktiker-Newsblog sowie der Homoeopathiewatchblog.de mit Informationen über die Kampagne gegen Heilpraktiker und Homöopathie sowie die Aktivitäten der Therapeuten für ihren Beruf sind die Gegenspieler des Medwatch-Blog, der ein wesentlicher Botschafts-Verbreiter der Anti-Heilpraktiker- und Anti-Homöopathie-Kampagne ist. Dafür hat Medwatch allein offiziell im Jahr 2018 13.000 Euro von seinem Finanzier Dt. Konsumentenbund DKB erhalten, wie die Homepage von Medwatch zeigt:
Der DKB macht auch Crowdfunding-Aktionen für Medwatch, um das Budget zu erhöhen.
Der Dt. Konsumentenbund finanziert auch offiziell die Anti-Heilpraktiker-Lobby und Anti-Homöopathie-Lobby INH. Deren Vorstand Natalie Grams (die selbst Angestellte des Dt. Konsumentenbundes ist, wie sie öffentlich machte) hatte im Herbst 2018 den öffentlichen Startschuss für die Anti-Heilpraktiker-Kampagne gegeben – mit einem Tweet verbreitete sie das Motto #Heilpraktikalypse. Die Lobby fordert die Abschaffung des HP-Berufs.
Auch die Unabhängigkeit von zu Wort kommenden Expertinnen im Panorama-Beitrag ist anzweifelbar. Die als Onkologie-Medizinerin vorgestellte Jutta Hübner ist Mitglied des „Münsteraner Kreises“. Der Kreis ist eine Gründung der Anti-Heilpraktiker-Lobby INH. Das INH aus Rossdorf wird ebenfalls vom Abmahnverein Dt. Konsumentenbund finanziert, ebenfalls offiziell.
Auch die Unabhängigkeit eines weiteren Journalisten des Beitrages ist anzweifelbar. Silvio Duwe. Duwe ist ein bekannter Journalist nahe an der Skeptiker-Lobby. Er hat sich beispielsweise als falscher Patient in eine homöopathische Klinik eingeschleust und darüber berichtet.
Duwe hat auf den Bericht reagiert und auf Twitter die Analyse des Newsblog zu ihm bestätigt:
Das ist eine vollkommen verzerrte Darstellung der aktuellen Rechtslage.
Hier wird fälschlicherweise behauptet, dass Heilpraktiker keinerlei Verpflichtungen in ihrer Berufsausübung haben. Dies entspricht jedoch in keinster Weise den Tatsachen! Heilpraktiker unterliegen vielen Gesetzeseinschränkungen wie zum Beispiel Behandlungsverboten nach dem Infektionsschutzgesetz, dem Zahnheilkundegesetz, dem Hebammengesetz, dem Arzneimittelgesetz usw. Ebenso wie die Ärzteschaft unterliegen auch Heilpraktiker dem Heilmittelwerbegesetz. Darüber hinaus besteht für Heilpraktikter ebenso wie für Ärzte eine Sorgfaltspflicht, das Patientenrechtegesetz, regelmäßige Fortbildungsplicht sowie auch eine gründliche Dokumentationspflicht. Ebenso beziehen Heilpraktiker wissenschaftlich anerkannte Diagnosemethoden wie Blutuntersuchungen, Pulsstatuts, neurologischer Status, Auskultationen, Palpationen usw. in ihre Arbeit mit ein. Viele Heilpraktiker arbeiten auf Wunsch ihrer Patienten hin in Absprache gemeinsam mit den Ärzten ihrer Patienten zu deren Wohl und das oberste Ziel ist auch hier: „Vor allem nicht zu schaden.“ Heilpraktiker arbeiten vor allem komplementär und nicht alternativ. Das ist ein sehr großer Unterschied. Ich erwarte von der ARD eine Entschuldigung im Hinblick auf die Verunglimpfung und falsche Darstellung des Berufsstandes der Heilpraktiker.
Es ist erschreckend, dass so schlecht recherchierte Beiträge durch öffentliche Sender ausgestrahlt werden. Dieser ist reißerisch, einseitig und manipulativ. Es wird plump Stimmung gegen Heilpraktiker gemacht. Man bekommt den Eindruck alle Heilpraktiker wären Scharlatane, gefährlich und nutzlos. Das bezeugt, dass die Macher dieses Films entweder keine Ahnung haben oder gezielt Propaganda betreiben. Es ist unfassbar, dass so etwas legal und möglich ist!
Ehrlich gesagt versuche ich schon die ganze Zeit zu verstehen, was genau hinter all diesen Aktionen steckt.
Die Heilpraktiker, die man in den Medien sieht, haben grundsätzlich ein Pendel in der Hand, werfen mit Kügelchen um sich und legen die Hand bei Krebs auf.
Mag sein, dass es die gibt.
Ich persönlich kenne keinen von der Sorte.
Vielleicht ist es ähnlich wie bei Berichten über Menschen, die von Hartz 4 leben müssen.
Da findet sich auch grundsätzlich der volle Aschenbecher. Die Regel ist das aber sicher nicht. Macht man das unter Journalisten so?
Man bedient ein Klischee oder versucht eins zu erschaffen?
Wenn das auf ProSieben, RTL und Sat passiert, ist mir das ziemlich egal. Aber bitte nicht bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.
Ich bin seit 10 Jahren Heilpraktikerin und habe somit den für mich schönsten Beruf der Welt. Noch nie ist jemand durch mich zu Schaden gekommen.
Mein Mann ist Arzt und ja das ergänzt sich prima.
Mit dieser Sendung ist einzig und allein bewiesen, dass Journalisten Fehler machen und dabei großen Schaden anrichten können.
Wäre es dann nicht wirklich besser, den Beruf des Journalisten abzuschaffen???
Lassen Sie sich nicht vor einen Karren spannen. Reden sie mit Menschen, gehen sie in Praxen (in mehrere) machen sie sich ein Bild und bleiben sie objektiv.
Das genau sollte ihre Berufung sein.
Hinterfragen sie, wer daraus wirklich Nutzen zieht, wenn es den HP nicht mehr gibt.
Die Patienten sind es sicher nicht.
Mich ärgern solche Berichte nur, aber die verantwortlichen „Journalisten“ müssen jeden Tag in den Spiegel sehen.
Das tut mir sehr leid.
Alles Gute für Sie
Lächerliche Gesellschaft in der wir leben und die Mehrheit glaubt leider immer noch das was die Tagesschau bringt der Wahrheit entspricht..ich habe durch meinen Heilpraktiker aus Augsburg ein neues Leben erhalten, brauche keine Medikamente mehr seitdem und somit profitiert die Pharma nicht mehr durch mich..
Ich hab einige Erfahrungen dadurch bekommen die mir den Beweis geben das Natur über der Industrie steht ??☘️?
Das ist ganz übles mobbing. Ein möglicher Umgang
https://www.youtube.com/watch?v=0HielYc_LQE&feature=share&fbclid=IwAR2Yz1GupMQVPpd5MM55uv3aknCVbhFPQ-TzjTqECsWAFXuHvd78oH0NHwQ
(Red. Hinweis: genannter Name gelöscht. Wenn Sie eine Tatsachenbehauptung aufstellen, müssen Sie diese auch belegen)
Danke dem watchblog, dass der Spot auf die üblen Machenschaften der Skeptiker gerichtet wird !!!
Solche unsinnigen Behauptungen, sowie Berichte sollten nun endlich geahndet werden. Heisst alles was rechtlich möglich ist umgesetzt werden. Dazu sollten wir uns alle zusammen tun, einen sehr guten Anwalt nehmen. Gleiches gilt für die Skeptiker und Gwups unserer Zeit.
Leben wir in 2019 oder 1939?
Es hat doch wieder geklappt, ein Sender läßt einen Aufreger produzieren, erhält viel Aufmerksamkeit und kann die Werbung drumherum gut verkaufen. Jetzt waren es – mal wieder – die Heilpraktiker, morgen ist eine andere Gruppe dran. Mit Wahrheit und Aufrichtigkeit in der Berichterstettung hat das doch alles garnichts mehr zu tun. Quote zählt. Interessant ist nur immer wieder, wer sich für solcherart Journalismus einfangen läßt, um seine Vorurteile öffentlich ventilieren zu dürfen. Und einen Antrag auf eine HP-Erlaubnis sollte jemand tunlichst nicht mehr in einer Behörde stellen, deren Leiter eine voreingenommene Haltung gegen dieses Negativattest (HP-Überprüfung) hat. Es sei denn dieser Beitrag hat disziplinarrechtliche Folgen, was bei den hinlänglich bekannten berliner Verwaltungsverhältnissen ernsthaft zu bezweifeln ist.
@Swantje K.: Der Beitrag bzw. Brief ist super – DANKE dafür! Und für das Engagement. Ein aufklärendes Schreiben bzw. eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Gesundheitsamts-Chef wäre angebracht. Wer ist da der Vorgesetzte?
Hallo Frau Thiele,
vorsichtig mit solchen Behauptungen, die Therapie mit Kochsalz-Injektionen ist keines falls eine absolut ungeeignete Therapie, die verboten gehört. Die wurde und wird primär von Ärzten gemacht. Der Haken an der Geschichte war/ist: Es wurde überdosiert, also ein klassischer Kunstfehler, für den die Versicherung der HP eintritt. Kommt in der Schulmedizin jeden Tag x-fach vor.
https://www.jameda.de/gesundheit/frauen-schwangerschaft/sanfte-krampfaderentfernung-ohne-op-mit-kochsalz/
und:
https://www.venenfrei.com/wissenswertes/nicht-krampfadern-ziehen/kochsalzloesung-behandlung.html
Die Schweinerei von PANORAMA war, dass sie so getan haben als wäre das eine völlig ungeeignete und gefährliche Therapie. Die wußten, was sie da machen, so doof können die dort nicht sein; schließlich werden sie mit unseren GEZ-Gebühren für ihre Arbeit bezahlt.
Ich denke, es wird langsam Zeit für eine Gegenkampagne, so wie Herr Michael Knödlseder auch schon vorgeschlagen hat. Da müssten die Heilpraktikerverbände als eins auftreten, und jetzt mal nicht „ganz still halten“ wie jahrelang propagiert wurde. Jetzt müssten wir _unsere_ Stimme mal hören lassen.
Ich habe da gestern im ARD nur gehört wie stark die “Heilpraktiker-Lobby” sei und das man gegen die versuchen würde anzugehen, allerdings wäre die zu stark und könnten sich wieder und wieder durchsetzen. Ich habe dann gleich mal gegoogelt nach dem Wort “Heilpraktikerlobby” … und Google kannte es nicht.
Ich finde solche Meinungsmache sehr, sehr bedenklich und schlimm!
Hallo Herr Becker
seit 1977 bin ich Heilpraktiker und wäre längst verhungert, wenn die Ärzte alles heilen könnten.
Doch Spaß beiseite.
Die Heilpraktiker zahlen einen minimalen Beitrag zur
Berufshaftpflichtversicherung im Vergleich zu den Ärzten.
Da wird sofort klar, wo die meisten Schäden am Patienten gesetzt werden.
Warum wird den Heilpraktikern seit Jahrzehnten eine Ausbildung verweigert, wie sie jede Krankenschwester selbstverständlich bekommt.
Der Grund: Jeder darf dann auf unserem Berufsstand herumhacken, auch die Ärzte. Dem Leiter des Gesundheitsamts in Berlin würde ich empfehlen, sein Geld an einem Würstelstand zu verdienen.
Fritz Junghans
Hallo zusammen,
Ich habe an Position 6 und 175 im Panorama Forum folgende 2 Beiträge verfasst:
Swantje Kallenbach schrieb am 31.10.2019 21:04 Uhr:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich hätte gern eine ebenso wissenschaftlich-anspruchsvolle Sendung über jeden einzelnen von Ärzten ausgelösten Todesfall von 2015 bis heute. Über jede IGEL Maßnahme, die nur Geld gekostet hat. Über Antibiotikaeinsatz bei Viruserkrankungen. Über den Einsatz von Reseveantibiotika in der Tiermedizin. Über den Philosophiestreit Logischer Positivismus versus Kritischer Realismus. Über den Vater des Goldstandards in Sachen Wissenschaftstheorie. Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Swantje Kallenbach schrieb am 01.11.2019 11:20 Uhr:
Der Titel suggeriert, eine Behörde habe die Abschaffung des Heilpraktikerberufes gefordert.
Dabei hat dies der Leiter eines Berliner Gesundheitsamtes getan. Er behauptet, es handle sich bei der Heilpraktiker-Überprüfung um einen kurzen Test. Das ist sachlich falsch. Aus dieser Position heraus wirkt die Verleumdung des Berufsstandes doppelt schwer.
Der Dienstherr möge bitte prüfen, inwieweit die genannte Person ihre Kompetenzen überschritten hat. Erstens in dem Sinne, ob es sich um Amtsanmaßung handelt. Zweitens, ob die Haltung des staatlichen Gesundheitswächters in Berlin-Reinickendorf dazu führt, dass Heilpraktiker Ihre Zulassung dort nicht oder unter erschwerten Bedingungen erhalten können.
Meine Meinung wie es weitergehen könnte:
Seit sehr vielen Jahren versuche ich über die Verleumdungen gegen unseren Berufsstand aufzuklären. Jeglicher Konkurrenzkampf, den es zwischen HP-Verbänden oder Kollegen geben mag, muss aufhören. Wir müssen mit einer Stimme sprechen. Wenn wir eines von den Kammerberufen oder erfolgreichen politischen Parteien lernen können ist es, Meinungsverschiedenheiten hinter den Kulissen auszutragen und die eigene Parteikarriere nur bei Königsmord vor das Gemeinschaftsinteresse zu stellen. Möglicherweise brauchen wir doch eine Dachorganisation mit Pflichtmitgliedschaft für 1 -10 Euro/Jahr (die Heilpraktiker-Kammer :-)), die eigene Statistik betreibt und eine Webseite vorhält, auf der z.B. auf alle Verbände mit ihren informativen Seiten verwiesen wird. Und die nur Basisdaten zum HP-Beruf abbildet. Oder wie auch immer. Wenn die Pharmas dahinterstecken, geht es sehr spaßfrei um sehr viel Geld. Es wäre dann leichter, gemeinsame Aktionen zu starten, weil jede/r Kollege/in per E-Mail erreichbar ist. Die Leitung dieser Organisation muss eine (oder mehrere) Personen übernehmen, die finanziell unabhängig und (erlernt!)-psychopathisch genug ist, dem Wahnsinn die Stirn zu bieten.
Vielleicht könnten wir HP s bald einen Standardtext im Sinne ein kurzes Faktenpapier entwickeln, den jede/r auf seiner Webseite veröffentlicht und der als Brief an Gesundheitsminister Bund/Land und sämtliche öff-recht. Sender sowie die großen Tageszeitungen verschickt werden, von jedem HP.
Ich denke da an maximal 10 Sätze. z.B. Die Kenntnis des umfangreichen schulmed. Wissens – einerlei wie es erworben wurde – muss auch Politikern klargemacht werden. Dazu wüsste ich gern, ob es wirklich wahr ist, dass die Überprüfung mit dem 1. med. Staatsexamen vergleichbar ist. Ferner, muss das Argument mit der Forderung nach Wissenschaftlichkeit darüber entkräftet werden, dass diese auf dem jahrhundertealten Philosophischen Richtungsstreit (Positivismus) beruht s. Wikipeter. Außerdem sollte der Text die Androhung juristischer Maßnahmen bei Verleumdung (Falschdarstellung) enthalten.
Es ist leider nicht hilfreich, wenn KollegInnen im Internet auf Ihren Webseiten Heilaussagen machen oder Begriffe wie Krebs, Angst oder Infektionskrankheiten, die sie nicht behandeln dürfen listen. Die meisten Themen über die in der Presse hergezogen werden, haben damit zu tun, dass ein Kollege sich irgendwie zu weit über den Tellerrand des Erlaubten gelehnt hat. Ein gefundenes Fressen.
Wenn wir uns in selbsterfüllendem Gehorsam einer Ausbildungspflicht unterwerfen, kann das dazu führen, nicht mehr alle nicht-schulmed. Maßnahmen durchführen zu dürfen. Das schadet der Tradition. Denn die klug ausgedachte Idee der jetzigen Überprüfung macht die eigenen Grenzen kenntlich, alles andere ist frei und sollte es bleiben Aber bitte mit Verstand und Patientenaufklärung (und Unterschrift je abgefahrener das Thema ist).
Ich arbeite gerade an einer Artikelserie zum Thema Naturheilkunde und Wirtschaft um dem Thema von einer anderen Seite zu begegnen. Außerdem versuche ich, Patienten zu motivieren, Dankesbriefe über die Existenz des HP Berufes an das Gesundheitsministerium zu schicken.
Wie ich überhaupt meine, dass es energetisch wichtig ist, sich für etwas einzusetzen als gegen etwas zu kämpfen.
Herzliche Grüße
Swantje Kallenbach
Hallo Herr Becker ich bin seit 27 Jahren Heilpraktiker und stimme vollumfänglich den Ausführungen von Frau Petra Thiele zu. Dem Inhaltlichen ist wenig hinzuzufügen, jedoch würde ich gerne eine Frage stellen: können wir den Spieß nicht mal umdrehen und versuchen über einen heilpraktikerophilen Sender oder es würde sogar reichen über einen neutralen Sender eine Bestandsaufnahme aus unserer Sicht zu erstellen. Jeder von uns hat doch schonmal Fälle gehabt die schulmedizinisch schwer erklärbar falsch diagnostiziert oder austherapiert waren. Sicher sind diese Patienten bereit vor Publikum oder zumindest vor Kamera oder auch nur zur Befragung ihre Geschichte zu erzählen. Fernsehen wäre natürlich top aber auch mit Tageszeitung Newsletter Newsblog Facebook et cetera wäre einiges erreicht. Liebe Grüße Michael Knödlseder
sicher kennen Sie die Rubrik Patienten-Geschichten der Kampagne „Mein Heilpraktiker hilft mir“ hier im Heilpraktiker-Newsblog https://heilpraktiker-newsblog.de/patientengeschichten/. Gerne können Sie Ihre Patienten animieren, ihre Geschichten beizutragen.
Hallo und guten Tag, der Beitrag ist grottenschlecht recherchiert. Einseitige Darstellung (möglicherweise finanziert?), die Seriösität der Quellen ist unterirdisch (dieser sogenannte Amtsarzt zB) Journalisten/Redakteure, die so arbeiten, gehören abgeschafft. Und ein Sendeformate, dem das nicht auffällt, auch. An das Panaroma-Team: Thema verfehlt, Sechs, setzen.
Ich muss nochmal schreiben! Habe überhaupt nichts gegen Ärzte. Gehe zum Arzt, aber auch zu meiner Heilpraktikerin. Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es auf beiden Seiten zu Fehlern kommen kann! Den diskutierten Beitrag finde ich sehr einseitig! Man merkt doch beim ersten Besuch, ob es hilft! Meine Heilpraktikerin schickt mich, je nachdem was vorliegt, auch zum Arzt. Sie hat mein vollstes vertrauen. Von daher kann ich den Beitrag nicht nachvollziehen!!!
Hallo Herr Becker,
der Panorama Beitrag war das Peinlichste was mir je unterkam.
Angefangen von der Patientengeschichte, die einseitig vorgetragen überhaupt nicht zu bewerten ist. Nach dem gezeigten Bild kann die Dame Durchblutungsstörungen oder auch einen Diabetes haben. Hat sie dies dann auch in der Anamnese angegeben? Wissen wir nicht. Von der Heilpraktiker Messe wurden nur esoterische Stände gezeigt und der besuchte Heilpraktiker mit seinem Chlorwasser, ja, das war natürlich nicht gerade förderlich. Der Kollege sollte wissen, dass es zu MMS ein Gerichtsurteil gibt und wird dies nicht in die Behandlung einbinden dürfen. Der Herr vom Gesundheitsamt ist bei den Skeptikern. Die Onkologin Hübner ist ebenfalls Skeptikerin und auch im Münsteraner Kreis Mitglied. Und dann ist medwatch natürlich keineswegs unabhängig. Medwatch gehört ebenfalls zum GWUP/Skeptiker Zirkel. Die Frage, die sich mir stellt ist, gehören die Redakteure des Beitrags ebenfalls zu den Skeptikern oder sind diese Söldner der Meinungsmache.
Es gibt auch schwarze .. (Red. Hinweis: Kommentar gekürzt, bitte haben Sie Verständnis, dass der Newsblog kein Bashing gegen Ärzte veröffentlicht. Der Blog hat das Thema Heilpraktiker. Immer wieder weise ich auf die Kommentarregeln hin: Meinungen ja, keine Beleidigungen oder Verunglimpfungen, Tatsachenbehauptungen bitte mit Belegen).
Hallo bei Panorama,
ich bin jetzt seit 26 Jahren Heilpraktikerin und arbeite auch noch mit Homöopathie. Anscheinend habe ich über 20 Jahre lang Menschen belogen, ausgenommen und gefährdet – und mir ist das gar nicht aufgefallen…
Eigentlich weiß ich gar nicht mehr, wann das angefangen hat unseren Berufsstand so zu diskreditieren, vielleicht mit dem HP in Süddeutschland, der Menschen gegen Krebs nicht zugelassenen Lösungen verabreicht hat? Reicht ein verantwortungsloser Fall?
Gut, jetzt gibt es noch die Dame mit der Kochsalzlösung (ja, eine absolut ungeeignete Therapie, gehört verboten) , aber da schwebt das Verfahren noch, denn es könnte sein, daß die Patientin wichtige persönliche Erkrankungen nicht erwähnt hat.
Aber entgegen der aktuellen Meinung sind wir keineswegs gefährlich. Ganz im Gegenteil, statistisch kommen in unseren Praxen kaum Kunstfehler vor.
Das weiß übrigens auch das Gesundheitsamt.
Reden Sie eigentlich auch mal mit Menschen, die den Beruf lange betreiben?
Ich stelle mich gerne dazu zur Verfügung!
Wir verführen niemanden, bei uns landen die Fälle, die schulmedizinisch nicht (mehr) behandelbar sind, die mit X Ärzten Kontakt hatten und denen niemand helfen konnte. Wir sind gerade aktuell – ganz im Gegenteil – eine letzte Instanz bei schlechten Diagnosen. Denn gerade bei dem aktuellen Ärzte- und Zeitmangel habe ich in letzter Zeit oft schlecht/falsch diagnostizierte Patienten gesehen, die ich durch gute Anamnese einfach nur an die richtige Fachklinik vermitteln konnte.
(Und etliche behandle ich auch noch kostenfrei)
Gerade heute habe ich versucht eine 78 jährige davon zu überzeugen, daß es gut wäre ihre Blutdrucksenker zu nehmen – nur weil ihr Arzt sie nicht aufgeklärt hat, was die Nebenwirkungen bedeuten können.
Jede/r, der meinen Beruf verantwortungsvoll betreibt ist eine Stütze unseres Gesundheitssystems. Seine Grenzen nicht zu kennen, sinnlose, oder gefährliche Therapien anzubieten – ist kein spezifisches Problem der Heilpraktiker.
Und wenn Kollegen gefährliche Verfahren anwenden, dann kann das
Gesundheitsamt das sehr wohl unterbinden.
Im übrigen ist das Gesundheitsamt gesetzlich für die Überwachung der HPs zuständig, da ist es schon verwunderlich, wenn dort jemand behauptet er könne nichts tun.
Und – den Ruf nach einer festgeschriebenen Ausbildung gibt es schon lange – und zwar von Seiten der Heilpraktikerverbände.
Die „kurze“ Überprüfung beim Gesundheitsamt besteht aus einer sehr ausführlichen schriftlichen und mündlichen Überprüfung. Das hätten Sie problemlos im Netz recherchieren können, denn dort finden sich diverse Prüfungsprotokolle.
Med Watch wird übrigens wie auch die INH (Teil der GEWUP) vom deutschen Kosumentenbund (mit)- finanziert. Ich stelle deshalb einmal ihre Unabhängigkeit vorsichtig in Frage. Sie arbeiten auf jeden Fall mit der INH an einem massiven Homöopathie und Heilpraktiker-bashing. Der Antrag der grünen Jugend wurde quasi von der INH diktiert.
Das sind keine netten Menschen, die „doch nur Verbraucher schützen“ wollen, die gehen extrem aggressiv gegen jeden vor, der sich auch nur ein wenig positiv zu den Themen Naturheilkunde äußert.
Und ganz im Gegensatz zu der von Ihnen angedeuteten Heilpraktiker-Lobby (ein paar Verbände, die kaum Pressearbeit betreiben – online kommen wir kaum vor, HPs haben selten Twitter- ), ist die PR von denen gut organisiert und finanziert.
Und am Ende: Nein, ich verteidige Niemanden, der angeblich Krebs mit Bioresonaztherapie behandeln möchte, oder Heilungsversprechen auf seiner Website abgibt. Beides ist weder erlaubt noch tolerierbar.
Aber das halte ich persönlich für kein normales HP-Bild, die Kollegen die ich kenne sind sehr verantwortungsbewußt, kennen ihre Grenzen und halten keine Krebspatienten von schulmedizinischer Behandlung ab.
Ich blicke auf viele Jahre zurück, in denen ich einer Menge Menschen wirklich helfen konnte, und soweit mir bekannt habe ich nie jemandem geschadet.
Und ich bin auch persönlich getroffen, wenn mir jetzt unterstellt wird ich würde irgendeine Quacksalberei betreiben und Patienten etwas antun.
Der Heilpraktiker ist ein schöner Beruf und ich sehe keinen Grund ihn abzuschaffen.
Wer ihn abschaffen möchte, der riskiert dann, daß irgendwelche ominösen Heiler in Hinterhöfen unkontrolliert Menschen behandeln.
Wer mehr Kontrolle möchte, sollte die Gesundheitsbehörden besser ausstatten und endlich eine Ausbildungsverordnung beschließen.
Auch wir Heilpraktiker sind verpflichtet dem Menschen nicht zu schaden und nur Therapien anzuwenden, die wir beherrschen. Wer sich daran nicht hält, hat in dem Beruf nichts zu suchen.
Viele Grüße,
Petra Thiele