Ärztekammer-Chef sieht keine „Existenzberechtigung für Heilpraktiker“ und kritisiert Ausbildung / Erzählen Sie als Heilpraktiker im Newsblog Ihre Ausbildungs-Story, wie aufwändig ihre Aus-, Weiter- und Fortbildung ist

Wenn Jens Spahn als oberster Gesundheitspolitiker mit einem beauftragten Rechtsgutachten zum Heilpraktiker-Beruf diesen offiziell zur Überprüfung freigibt, dann bleibt es nicht aus, dass auch die dritte und vierte Reihe in der Gesundheitspolitik sich bestärkt fühlt, etwas gegen den Beruf zu sagen.

In Bayern ist das aktuell der stellvertretende Präsident der Ärztekammer. In einem Agenturinterview sagt Andreas Botzlar Sätze wie „Heilpraktiker ohne Existenzberechtigung“. Nach seiner Ansicht sei es nicht zeitgemäß, dass Heilpraktiker umfangreiche Möglichkeiten haben, Patienten zu behandeln, ohne dass für diesen Beruf eine geregelte Ausbildung vorgeschrieben wäre. Auslöser seiner Sätze könnte eine Meldung der Süddeutschen Zeitung sein, wonach in Bayern 23.000 Heilpraktiker den Patienten helfen, mehr als doppelt so viele wie Hausärzte.  

Der Ärztekammer-Chef ist befangen. Schließlich definiert er seine Ärzte als Konkurrenten des Heilpraktikers. Patienten sehen das aber anders, wie die Patienten-Geschichten hier im Newsblog zeigen (Link). Sie gehen aus drei Gründen zum Heilpraktiker: Hilfe, Heilung, spezielles Know-how.

Auf die Sätze des Ärztekammer-Chefs springen zwei Politiker im Interview mit der Tageszeitung Passauer Neue Presse heute auf. Anton Hofreiter, Fraktions-Chef der Grünen im Bund, sagt: „Die Ausbildung muss unbedingt standardisiert werden und es braucht höhere Ausbildungsstandards. … „Zum Schutz der Patienten kann es so nicht bleiben. Wir müssen das Ganze deutlich bessern regulieren.“ Melanie Huml, CSU-Ministerin für Gesundheit in Bayern ergänzt Hofreiter mit den Worten, sie „begrüße die Erstellung des Rechtsgutachtens zum Heilpraktikerrecht auf Bundesebene“, sagte Huml, „das Gutachten kann wertvolle Hinweise geben, in welche Richtung das Heilpraktikerrecht weiterentwickelt werden kann.“ „Die meisten Heilpraktiker üben ihren Beruf verantwortungsbewusst aus und beachten ihre Kompetenzen“, sagte sie weiter.

Mich als Patient von Heilpraktikern ärgert diese Verunglimpfung des HP-Berufs und der Verunglimpfung seiner Ausbildung durch Ärzte-Kammer-Chefs oder manche Gesundheitspolitiker. Besonders, dass Journalistenkollegen dieses Bashing auch noch aufgreifen und unwidersprochen weiterverbreiten.

Damit dieses Bashing nicht unwidersprochen bleibt, dafür gibt es den Heilpraktiker-Newsblog. Über die Einzigartigkeit des Berufes berichten Heilpraktiker in Interviews auf ihrem Therapeutenalltag (Interview 1, Interview 2).

Hier im Newsblog haben auch Sie als Heilpraktiker*in die Möglichkeit, zu erzählen, wie aufwändig Ihre Aus-, Weiter- und Fortbildung ist und war. Erzählen sie praxisnah, was und wie Sie gelernt haben und anschließend verantwortungsvoll Menschen zu helfen.

Motto der Aktion des Newsblog:
Heilpraktiker klären Arzt-Funktionär auf
(über ihre Ausbildung)

Wenn schon Medien nicht darüber schreiben, dann können Sie hier im Newsblog darüber berichten und die vielen falschen Vorurteile widerlegen.

Schicken Sie mir entweder eine E-Mail an redaktion (at) Heilpraktiker-Newsblog (dot) de oder tragen Sie Ihre Ausbildungs-Story als Kommentar ein. Vielen Dank.


Kommentar von Heilpraktiker Thomas Schmitz:

„Ich bin Jahrgang 61, habe meine Zulassung als Heilpraktiker 1986 erlangt. seit  nunmehr 31 Jahren führe ich eine Vollerwerbspraxis, seit einigen Jahren habe ich eine Kollegin mit in der Praxis.

Meine Ausbildung:
Nach meiner Zeit (Zeitsoldat) als Pflegekraft im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz
habe ich 9 Trimester an der Heilpraktikerschule (hessische Heilpraktiker Fachschule, heute Erich Ausmeier-Schule) gelernt.
Es war eine Vollzeitausbildung. Finanziert habe ich das durch Nachtwachen an der Uniklinik Mainz und dem Kreiskrankenhaus Eltville (was es nicht mehr gibt).
Im Gegensatz zu Univorlesungen hatten wir richtigen Unterricht mit starkem Praxisbezug. Als Schülersprecher habe ich damals dort durchgesetzt, dass die Qualität der Dozenten durch folgende Kriterien gesichert wurden:
entweder:
abgeschlossenes Studium der Medizin, Biologie oder Chemie o.ä.  für die entsprechenden Fächer,
Ausgebildete Physiotherapeuten für manuelle Therapien
oder
mindestens seit 7 Jahren erfolgreich als Heilpraktiker selbstständig in Vollerwerbspraxis.

Das 9. Trimester war dann das Prüfungstrimester. Prüfungsschwerpunkte waren durchweg schulmedizinische Kenntnissnachweise
u.a. in
Differentialdiagnose
Biochemie
Neurologie
Orthopädie
Innere Medizin
Dermatologie
etc.

An Naturheilkundlichen Verfahren wurden nur die absoluten Standartverfahren in geringen Umfang geprüft, da die Intention der Schule damals darin bestand ein Basiswissen zu vermitteln. Aufgrund der Vielgestaltigkeit alternativmedzinischer Verfahren sollten diese dann erst im Anschluss eigenverantwortlich und nach Interessenslage in den Assistenzzeiten praktisch erlernt werden.“


Weitere Ausbildungs-Stories von Heilpraktikern können Sie unten in den Kommentaren lesen

7 Kommentare zu „Ärztekammer-Chef sieht keine „Existenzberechtigung für Heilpraktiker“ und kritisiert Ausbildung / Erzählen Sie als Heilpraktiker im Newsblog Ihre Ausbildungs-Story, wie aufwändig ihre Aus-, Weiter- und Fortbildung ist

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  1. Auch ich bin seit über 20 Jahren im HP Beruf. Seit bald 20 Jahren in eigener Vollerwerbspraxis.
    Ich habe direkt nach dem Abitur mit der Ausbildung angefangen.
    Ausbildung:

    Deutsche Paracelsus Schulen 1995-1998 Ausbildung zur Heilpraktikerin in Vollzeit.
    Deutsche Paracelsus Schulen 1996 / 1997: fast 1 Jahr Zusatzkurs / Kolleg 2 (zur regulären Ausbildung):
    Traditionelle Naturheilverfahren, Ohrakupunktur, Einführung in die Homöopathie, Einführung in die Akupunktur, Einführung in die Augendiagnose, Neuraltherapie, Phytotherapie, Chiropraktik, Manuelle Therapien, Massage, Ausleitmethoden (Aschnermethoden)
    – alles auch mit Ambulatorium (praktisches Arbeiten in der Praxis)

    -> Insgesamt ca. 1500 Stunden Heilpraktiker-Ausbildung.

    -> März / Juni 2000 Heilpraktiker-Prüfung am Gesundheitsamt Karlsruhe (Schriftlich / Mündlich)- Erteilung der Erlaubnis am 6.6.2000.

    Fast drei Jahre Assistenzzeit 1998-2001 (4 Tage/ Woche) in einer alt eingesessenen Naturheilpraxis in Karlsruhe- dort durfte ich ein breites Feld an Naturheilverfahren und Diagnoseverfahren, sowie natürlich den tägliche Praxis-Ablauf, den Umgang mit Patienten und das Führen einer Praxis erlernen.
    Verfahren in der Praxis erlernt u.a.: Blutentnahmen, Ausleitende Verfahren (Blutegel, blutiges Schröpfen, Baunscheidt, Aderlass, Rödern), Bicom-Bioresonanz, Mora/Vegatest, Magnetfeldtherapie, Ozontherapie, Akupunktur (Körper/Ohr), Podo Orthesiologie, Osteopathie, Injektionen und Infusionen, Neuraltherapie, Eigenbluttherapie, Augendiagnose, Chiropraktik, Kinesiologie, Tapen, Phytotherapie, Komplexhomöopathie, Horvi-Reintoxintherapie, Mistel-Therapie..

    -> Gesamtstundenanzahl: mehr als 3000 Stunden (?)

    Praktika:

    1994: Kurzzeit- Schnupper-Praktikum bei einem Heilpraktiker
    1995: Ärztliches Praktikum Städtisches Klinikum Karlsruhe, Kardiologie
    1998: Praktikum Städtisches Klinikum Karlsruhe, Kreißsaal, Säuglingsstation, Gynäkologie (inkl Gyn. Onkologie)
    2002-2004:Pflegeheim, Pflegehilfe für 8 St./Woche/Wochenende

    Meine Mentorin, eine biologisch arbeitende Zahnärztin hat mich in den HP-Beruf gebracht, mich schon von Jugend an in dieser Richtung gefördert und geschult. Sie hat viele Jahre bis zur Rente und darüber hinaus eng mit mir zusammengearbeitet (als Zahnärztin und mit EAV- Austestungen) Oft durfte ich bei EAV-Testungen assistieren und mich austauschen. Von ihr habe ich auch so einiges über (biologische) Zahnmedizin gelernt.

    Fachausbildungen u.a.:

    -> Insgesamt bis 2019 Fachfortbildung Kurszeiten mehr als 1500 Stunden.

    Zusätzlich zahlreiche nicht gezählte Weiterbildungsangebote stundenweise (Webinare, Kongress-Seminare, Workshops…) und natürlich „private Fortbildung“/ Selbststudium mittels Bücher, Internet, Skripte..

  2. Hallo,

    was für eine Hetze gegen die Heilpraktiker. Vor vielen Jahren wurde ich durch die Homöopathie geheilt. Die Schulmedizin konnte mir nicht helfen. Mit meinen Hautproblemen müsse ich leben lernen. Nein – ich wurde nachhaltig geheilt. Und so wurden die Weichen gestellt. Vor 4 Jahren habe ich mit der Homöopathie Ausbildung begonnen. Zuvor habe ich viel Homöopathiebücher verschlugen, sehr viel Zeit investiert, wunderbare Erlebnisse in der Familie damit gehabt. Vor 2 Jahren habe ich mit der Heilpraktikerausbildung begonnen, vor einem Jahr noch Phytoausbildung. Ich sitze viele Stunden täglich über meinen Büchern. Nein – einfach ist das nicht. Zu sagen, die Heilpraktiker wissen nichts – das spricht für Unkenntnis. Sollten doch all die Kritiker mal für einige Monate die Arbeit der Heilpraktiker beiwohnen. Dann bitte erst ein Urteil abgeben.
    Warum suchen so viele Menschen die Heilpraktiker auf? Weil ihnen die Schulmedizin nicht weiterhelfen kann, weil sie sich dort nicht verstanden und akzeptiert fühlen. Und bitte – ja – es gibt schwarze Schafe. Aber gibt es die nicht überall? Liest man nicht immer wieder, daß sinnlose Operationen durchgeführt werden, die nicht erforderlich waren? Dass Ärzten Fehler passieren, die aber meist vertuscht werden. Auch das habe ich leider erleben müssen. Würden die Ärzte die Menschen alle heilen können – welch ein wunderbarer Gedanke. Und die Menschen haben das Recht, sich ihren eigenen Weg zu suchen. Dafür bezahlen sie oftmals ja auch selbst. Ich möchte nicht, daß mir jemand vorschreibt, was ich zu tun habe. Wir sind mündige Bürger. Und ich bin es leid daß hier eine Gruppe von Menschen über andere bestimmen wollen. Mit welchem Recht? Und ich kenne wunderbare Ärzte, die die Arbeit von Heilpraktiker schätzen, die diesen Berufszweig als Ergänzung zu ihrer Tätigkeit sehen und das akzeptieren. Im Mittelalter hat man die weisen Kräuterfrauen als Hexen verbrannt. Was für ein wertvolles Wissen ist da verloren gegangen. Und wer hat die Hexen verbrannt? Männer.

    Menschen haben die Freiheit selbst zu entscheiden, was sie für gut erachten. Und Respekt vor anderen zu haben.

  3. Ich bin Apothekerin.
    nachdem ich erkannt habe dass in der öffentlichen Apotheke, in der ich jahrelang Vollzeit und mehr gearbeitet hatte- einfach keine Wachstumsmöglichkeit ist und ich absolut in einem Burnout und in einer Sinnkrise mich wiedergefunden habe entschied ich mich berufsbegleitend noch eine HP Ausbildung zu beginnen.
    Selbst für mich als medizinisch vorgebildete Person war es nicht ohne!
    Meine ganze Wohnung war vollgespickt mit Plakaten, Mindmaps…Leben geniesen, Weggehen, Reisen …Das gab es alles nicht mehr…ich war nur noch mit dieser Ausbildung und mit Weiterbildungsplänen beschäftigt für die Selbstständigkeit nach der Ausbildung.
    Ich reduzierte meinen Job radikal , verzichtete auf Einnahmen und investierte (tue ich übrigens immernoch! Ich verzichte auf Einnahmen um mich weiterzubilden und das bessere Level zu erreichen)
    An meiner Schule übrigens unterrichteten auch sehr viele Ärzte, Rettungsassistenten und Sanitäter…
    Und heute bin ich sehr zufrieden mit dieser Wahl. Freizeit ist immernoch ein Fremdwort…Aber was ist denn schon Freizeit im Gegenzug zur Freiheit?
    grüsse
    Acar

  4. Ich verstehe nicht, wie der Staat eine Ausbildung kristisieren kann deren Erfolg man in einer staatlichen Prüfung des Gesundheitsamts vor dem jeweilligen Amtsarzt in schriftlicher und mündlicher Form ablegen muss um die Heilpraktikererlaubnis zu bekommen. Die Prüfung hat es in sich und man soll mir mal erklären wie man das ohne eine gute, fundierte Ausbildung schaffen soll.

    Ich habe an der Samuel-Hahnemann-Schule des Fachverbands in Berlin 3einhalb Jahre Vollzeit gelernt. Neben dem umfangreichen Studium der Anatomie und Pathologie kamen auch die Methodenfächer alles andere als zu kurz und wurden von den hochqualifizierten Lehrern sehr anschaulich und praxisnah, inklusive Ambulatorien und Kleingruppen gelehrt.

    Schulmedizin: 228Tage/1140Std in 3Jahren bis zur staatlichen Heilpraktikerprüfung vor dem Gesundheitsamt
    Homöopathie: 160Tage/665Std in 3Jahren plus Ambulatorium
    Leibarbeit: 81Tage/405Std in 2Jahren plus 1Jahr Assitenz im 3.Jahr und Ambulatorium
    Massage: 27Tage/135Std in einem Jahr (begleitend dazu Massagetherapeut im Hotel Schweizer Hof und Hotel Intercontinental Berlin)
    Phytotherapie: 27Tage/135Std in einem Jahr

    Durch Weiter- und Fortbildungen, die im HpGesetz klar und zurecht gefordert sind, habe ich ausserdem eine zweijährige Ausbildung in Struktur- System und Familienaufstellung absolviert, sowie eine ebenfalls zweijährige Fortbildung in Supervision belegt. Für dieses Jahr hab ich mich schon zu einer einjährigen Fortbildung des FDH in Phytotherapie angemeldet. All das innerhalb von vier Jahren nach meiner Heilpraktikerprüfung. Nicht nur Ausbildung sondern auch Weiterbildung wird bei mir und in meinem kollegialen Umfeld gross geschrieben.

    Naja, aber wie sagte unser Schulleiter immer…’wird der Gegenwind stärker, ist das eigentlich ein gutes Zeichen, wir werden gefährliche Konkurrenz, heisst sie nehmen uns im Grunde endlich ernst’…

  5. Hallo zusammen,
    mich ärgert die Verunglimpfung sehr. Ich kenne nur Kollegen die sehr gewissenhaft arbeiten und sich regelmäßig und umfangreich weiterbilden.
    Meine Ausbildung:
    Nach meinem Abitur 1995 habe ich während des Zivildienstes die Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht und 1 Jahr als solcher gearbeitet. Danach hab ich die Ausbildung zum Physiotherapeuten begonnen und 1999 mit dem Examen abgeschlossen. Seit 20 Jahren arbeite ich in diesem tollen Beruf. Seit 18 Jahren führe ich eine eigene Praxis mit 8 Angestellten. Während dieser Zeit habe ich einige Fortbildungen überwiegend mit Prüfung absolviert. ( Manuelle Therapie, Proprioceptive Neuromuskuläre Fazilitation, Manuelle Lymphdrainage, medizinische Trainingstherapie, Mulligan, Therapie Craniomandubulärer Dysfunktionen, viscerale und craniosacrale Osteopathie, komplementäre physiotherapeutische Medizin, Ernährungscoach der kPNI, Antistresscoach, Kommunikationskurs, orthomolekulare Substitution, Hormongrundlurs, usw.) Vor 2 Jahren habe ich die Überprüfung zum Heilpraktiker bestanden, auf die ich mich 2 Jahre intensiv vorbereitet habe. Seit dem besuche ich regelmäßig die Fortbildungsangebote des FdH, habe eine Ausbildung zum Fachberater für Darmgesundheit gemacht und beginne dieses Jahr eine Akkupunkturfobi und eine Ausbildung in der angewandten Kinesiologie nach Dr. med. Klinghardt.
    Ich hoffe wir schaffen es möglichst viele über unsere Proffesionalität und Qualität zu informieren.
    Viele Grüße
    Christian Schriewer

  6. Meine HP Ausbildung habe ich nach 2 Jahren intensiver Vollzeitschule an der damaligen HPS Verbadsschule des VDH in München 1982 abgeschlossen und anschließend die Überprüfung vor dem Gesundheitsamt abgelegt.
    Schon Bald stellte mich der HP Kollege Adolf Rösch in Neufahrn bei Freising als Assistent an, zunächst für 1 Jahr – schon bald wurde klar, dass ich hier viel lernen konnte, Diagnostik, Therapie aber vor allem den Umgang mit Patienten. Ab dem. 2. Jahr war ich dort als angestellter Mitarbeiter, dann als Partner und schließlich habe ich diese Praxis ganz übernommen.
    Seit 1984 besuchte jede erreichbare Fortbildung anfangs ca. 20, später ca. 6-8 Wochenenden pro jahr. Dazu kamen mehrere Arbeitskreise 10x pro Jahr zur Verfeinerung der praktischen Fähigkeiten in den erlernten Disziplinen, 6 Kongresse zur Naturheilkunde pro Jahr. Ab 1990 lerne ich Natale Ferronato und Rudolf Siener kennen und arbeitete mich intensiv in deren Diagose- und Therapiesysteme ein, war 20 Jahre lehrendes und beratendes Mitglied dim Kuratorium der Rudolf Siener Stiftung und habe massgeblich zur Weiterentwicklung der NPSO (Siener Therapie) beigetragen. Seit dem Jahr 2000 unterrichte ich Kolleginnen und Kollegen in der dafür gegründeten Münch-Akademie meinen Fachgebieten: Schmerztherapie mit Monolux/NPSO und Physiognomik, vor allem auch die Pathophysiognomik nach Natale Ferronato. Seit 2016 Fachbuchautor und zahlreiche med. Publikationen in verschiedenen naturheilkundlichen Fachorganen.
    Seit 10 Jahren beschäftige ich eine Mitarbeiterin, die möglicherweise die Praxis später weiterführen wird. Dies erlaubt mir, mich noch intersiver der Lehrtätigkeit zu widmen.
    Unsere Praxis betreut mittlerweile ca. 6000 Patienten mit ca. 50 Kontakten pro Woche, mache Familien bereits in der 4. Generation, dazu zählen übrigens nicht wenige Ärzte, was man so interpretieren kann, dass es nicht die im Beruf tätige Ärzteschaft ist , die im Beruf des Heilpraktikers Probleme sieht, sondern eher Menschen in anderen Funktionen, wie aus dem Artikel auf den sich dieser Kommentar bezieht zu entnehmen ist.
    Ich hoffe hiermit einen Beitrag zur „Ernüchterung“ dieses doch recht unsachlich behandelten Themas – Heilpraktiker Ausbildung und Qualifizierung – geleistet zu haben.
    Michael Münch, München

  7. Guten Morgen Christian Becker,

    auch ich brauche mich mit meiner Heilpraktiker-Ausbildung nicht zu verstecken:

    Nach dem Abitur, dem Praktikum in einem Krankenhaus und kurzer Berufstätigkeit besuchte ich von 1980 bis 1983 die 3jährige Vollzeit-Heilpraktikerschule des Fachverband Deutscher Heilpraktiker in Saarbrücken. Die Ausbildung bestand aus 9 Trimestern. Der Unterrichtsschwerpunkt lag besonders im 1. Ausbildungsjahr hauptsächlich auf den klinischen Fächern Anatomie, Physiologie, Pathologie, usw. Junge Ärzte der Uni-Klinik unseres Bundeslandes unterrichten uns in diesen Fächern. Im 2. und 3. Ausbildungsjahr enthielt das Curriculum neben den klinischen Fächern auch die Naturheilverfahren, die von erfahrenen Kollegen vermittelt wurden. Im 3. Jahr der Ausbildung erlernten wir die verschiedenen Injektionstechniken durch einen Arzt. In der angegliederten Praxis unseres Schulleiters hatten wir Heilpraktiker-Anwärter die Möglichkeit, bei den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen die praktischen Kenntnisse im Rahmen eines Praktikums zu vertiefen und zu üben. Die Trimester schlossen jeweils mit einer Klausur und die dreijährige Ausbildung mit einer Abschlußprüfung ab. Nach meiner schulischen Ausbildung machte ich bei verschiedenen Kolleginnen ein Praktikum, bis ich 1984 eine eigene Praxis eröffnete.

    Mit freundlichen Grüßen
    Sigrid Selzer

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